Interview mit
dem pro-Köln- und pro-NRW-Vorsitzenden Rechtsanwalt Markus Beisicht zu
den Boykott- und Jagdszenen vom vergangenen Wochenende anlässlich des
Anti-Islamisierungskongresses in Köln
1. Frage:
„Herr Beisicht, autonome Prügelkommandos haben am letzten Samstag den
Abbruch des Anti-Islamisierungskongresses der pro-Bewegung auf dem
Heumarkt erzwungen. Wie fällt nun einige Tage später Ihre abschließende
Bilanz aus?“
Zunächst möchte ich mich bei unseren Mitgliedern, Sympathisanten und den
vielen unorganisierten Islamkritikern für ihre tatkräftige Unterstützung
bei der Durchführung des viel beachteten Anti-Islamisierungskongresses
nochmals ausdrücklich bedanken.
Wir
mussten am letzten Wochenende unter Bürgerkriegsbedingungen und gegen
ein perfides Zusammenspiel aus Polizeiführung und Linksextremisten
agieren. Eine bizarre Koalition aus Polizei und Verwaltungsspitze,
etablierten Parteien, der Kölner Lokalpresse, des Kulturbetriebes, der
Kirchen sowie gewaltbereiter autonomer Prügelkommandos hat letztendlich
den Abbruch der Veranstaltung erzwungen. Das ausgesprochene
Kundgebungsverbot stellt eine schlimme Blamage für den Rechtsstaat dar.
Es ist letztendlich eine Kapitulation der Polizei vor den
Gewalttätigkeiten von Linksautonomen aus dem gesamten Bundesgebiet und
damit ein Rückzug des Rechtsstaates.
Wir
sind jedoch weder gebrochen noch sonst wie angeschlagen - im Gegenteil.
Trotz aller schwierigsten Bedingungen haben wir uns- auch Dank der
Unterstützung unserer europäischen Freunde - medial behaupten können.
Insgesamt ist das Echo auf den Kongress überwältigend. Dutzende von
Neuaufnahmen, zig Tausende zustimmende eMail´s, hunderte
Unterstützer-Briefe aus dem gesamten Bundesgebiet sowie
Solidaritätsaufrufe aus dem europäischen Ausland erreichten uns. Die
Empörung über die Verhängung des polizeilichen Notstandes durch die
Polizei ist grenzenlos. Bekannte Personen des öffentlichen Lebens, wie
der Publizist Henryk M. Broder sowie der Staatsrechtler Prof. Dr. Josef
Isensee haben zwischenzeitlich für uns Partei ergriffen. Der wohl
renommierteste deutsche Staatsrechtler Prof. Dr. Josef Isensee (Uni
Bonn) nannte das Verbot der Kundgebung eine „Blamage des Rechtsstaats“.
Es habe sich um eine Kapitulation der Polizei vor der Gewalttätigkeit
von Linksautonomen gehandelt. Die Sicherheitsbehörden hätten dafür zu
sorgen, dass ein friedliches Nebeneinander der widerstreitenden
Meinungskundgebung möglich bleibe und jeder zu seinem Recht komme.
Darüber hinaus kritisierte der renommierte Bonner Staatsrechtler auch
den NRW-Ministerpräsidenten Rüttgers (CDU), der perfider Weise von einem
„Sieg der Zivilcourage“ gesprochen hatte. Laut Isensee sei dies eine
geradezu skandalöse Bewertung. Der Rückzug der Polizei vor privater
Gewalt sei ein Akt der Schwäche der Staatsgewalt, wenn nicht gar der
politischen Feigheit.
Dem
ist nichts hinzuzufügen!
Selbst die CDU-nahe "Rheinische Post" spricht in einem Kommentar von
einer schweren Niederlage für die Demokratie und den Rechtsstaat. In
einer aktuellen Umfrage fanden zudem mehr als 45 Prozent der Welt-Leser
die Durchführung des Kongresses durch pro Köln für gut. 80 Prozent der
Welt-Leser verurteilten das durch das Polizeipräsidium Köln
ausgesprochene Versammlungsverbot. Wir sind jedenfalls nach diesen
skandalösen Ereignissen mitten im Bewusstsein unserer Gesellschaft
angekommen. Man diskutiert und streitet kontrovers über unsere
Aktivitäten. Wir haben eindrucksvoll die mediale Schweigespirale
durchbrochen. Dies ist eine einmalige Gelegenheit für den ganz großen
Wurf in Köln und ganz NRW. Eine solche Chance werden wir kein zweites
Mal erhalten.
2. Frage: „Wie
bewerten Sie die Rolle des Kölner Oberbürgermeisters Fritz Schramma?“
Schramma & Co. haben in den letzten Wochen eine regelrechte mediale
Hetzkampagne gegen politisch Andersdenkende angezettelt. Wir wurden von
Schramma in Fäkaliensprache beleidigt. So bezeichnete er die Teilnehmer
des Anti-Islamisierungskongresses als „braune Biedermänner,
Brandstifter, Rassisten im bürgerlichen Zwirn sowie als eine verfaulte
Clique von Euro-Faschisten“. Er forderte die Hoteliers auf, mit uns
geschlossene Verträge zu kündigen und uns vor die Tür zu setzen. Er
erklärte selbstherrisch demokratisch legitimierte Politiker, z. B. aus
der benachbarten Republik Österreich, zu unerwünschten Personen. Er ist
für mich absolut mitverantwortlich für die Eskalation der Gewalt sowie
für den zweitägigen Ausnahmezustand und für die menschenverachtenden
Jagd-Szenen im Herzen von Köln.
Letztendlich haben die linksautonomen Gewalttäter die Vorgaben von
CDU-Schramma minutiös umgesetzt. Als Demokrat kann ich hierzu nur
ausrufen: Wehret den Anfängen!
3. Frage:
„Ihnen wird vorgeworfen, nicht ausreichend mit der Kölner Polizei
kooperiert zu haben. Ist an diesen Vorwürfen etwas dran?“
Im
Vorfeld der Veranstaltung hat es diverse Kooperationsgespräche mit der
Polizeiführung gegeben. Der genaue Veranstaltungsablauf war in jedem
auch noch so kleinem Detail mit der Einsatzleitung abgestimmt. Auf
ausdrücklichen Wunsch der Polizei wurde der Treffpunkt für die
Veranstaltungsteilnehmer auf dem Köln/Bonner Flughafen vereinbart. Von
dort wollte die Polizei uns mit S-Bahnen zum Hauptbahnhof bzw. Breslauer
Platz bringen und sodann über die abgesperrte Rheinuferstrasse zum
Heumarkt. Als wir am Samstag früh mit über 500 Teilnehmern das
Flughafengelände erreichten, wurde uns dreist mitgeteilt, dass die
getroffenen Vereinbarungen leider nicht mehr umgesetzt werden können,
und wir wurden in rechtlich mehr als bedenklicher Art und Weise mehrere
Stunden gegen unseren erklärten Willen auf dem Flugplatz festgesetzt.
Der
letzte Samstag war alles andere als eine Sternstunde für den Rechtsstaat
sowie die Demokratie. Wir haben immer wieder die Kooperation und den
Kontakt mit der Einsatzleitung gesucht. Diese verfolgte jedoch von
Anfang an nur das Ziel, uns zu zermürben, um letztendlich die
Durchführung der nicht genehmen Veranstaltung zu verhindern. Unsere
Gegner haben sich aber zu früh gefreut. Immer mehr Bürgerinnen und
Bürger haben das perfide Zusammenspiel zwischen Polizeiführung,
politischer Klasse und gewaltbereiten Linksextremisten durchschaut.
Abgerechnet wird sowieso erst am 7. Juni 2009, dem Tag der
nordrhein-westfälischen Kommunalwahl.
4. Frage:
„Gehen Sie rechtlich gegen die Verbotsverfügung vor?“
Selbstverständlich. Schon morgen wird gegen das verhängte
Versammlungsverbot eine Fortsetzungsfeststellungsklage beim zuständigen
Kölner Verwaltungsgericht erhoben werden. Daneben werden wir auch unsere
Öffentlichkeitsarbeit noch einmal verstärken. Es wird mit Hochdruck an
der Erstellung einer Broschüre zu den aktuellen Ereignissen gearbeitet.
Diese wird in hoher Auflage in der gesamten Region verbreitet werden.
Die FPÖ wird darüber hinaus in Köln zu unserer Unterstützung ein
Europabüro eröffnen und aktiv unseren Kommunalwahlkampf begleiten.
Demokratie und Rechtsstaat wurden an diesem Wochenende von den
Altparteien und ihren linksextremen Helfern beschädigt. Die Quittung
dafür wird es bei den Kommunalwahlen am 07. Juni 2009 geben!