2. März 2009:
Adenauer rechnet ab
Konrad Adenauer, noch Kölner CDU-Mitglied,
hat mit seiner Partei öffentlich abgerechnet. Der Enkel des früheren
Bundeskanzlers hatte – bislang erfolglos – den Parteiausschluß von Rolf Bietmann
und Josef Müller gefordert. Gegenüber der „Welt am Sonntag“ erklärte Adenauer,
das Fehlverhalten dieser beiden Klüngelgrößen sei so belastend, „daß die CDU
Köln sich von diesen Herren trennen muß“. Dabei beschränkt Adenauer seine Kritik
aber nicht auf diese beiden Personen, sondern bezieht sich auf das
Gesamtphänomen der Klüngelpartei, als die er die Kölner CDU kennt. Laut
Zeitungsbericht ist er sich sicher, daß sein Großvater an seiner Seite stehen
würde, denn „dem war Filz immer unangenehm“. Er habe zwar als Kölner
Oberbürgermeister in den 20er Jahren auch Beziehungen genutzt, „aber immer nur
für Köln, nicht für sich selber“. Hinsichtlich der Prioritätensetzung seiner
derzeitigen CDU-„Parteifreunde“ beweist Adenauer eine sehr genaue
Beobachtungsgabe: „Heute arbeiten hier Leute, die erst mal an sich denken, dann
an Frau und Kinder, dann an die Partei, dann kommt das Gremium, in dem sie
sitzen. Die Allgemeinheit ist für sie das Letzte.“
Adenauer erwägt jetzt einen Austritt aus der
CDU. An den Kölner Kreisverband will er kein Geld mehr spenden und sich im
Wahlkampf lieber in Düsseldorf engagieren. Wo er sein Kreuz bei der Kommunalwahl
am 30. August machen wird, verrät er selbstverständlich nicht. Aber wenn er die
Namen ihm wohlbekannter Kölner „Christdemokraten“ auf dem Stimmzettel sieht,
dürfte ihn das kaum zu einer Stimmabgabe für „seine“ Partei veranlassen.
Da ist es fast schon müßig, die Frage zu
stellen, „wie christlich ist die CDU eigentlich noch?“, wie es
Mariam Lau in der
„Welt online“ am 1. März 2009 getan hat. Manche Kölner CDU-Größen erzählen ihrem
jeweiligen Gesprächspartner alles, was er hören will, gerne auch einmal etwas
christliches, wenn er denn nur sie selbst und ihre Partei unterstützt.
Und weil das immer mehr Kölner erkennen, ist der CDU-Kreisverband
der beste Wahlhelfer der Bürgerbewegung pro Köln. Die Menschen in der Domstadt
wissen, daß mit pro Köln am 30. August eine seriöse, zukunftsorientierte und
garantiert klüngelfreie Alternative zu den Altparteien auf dem Stimmzettel
steht. Wer will da noch CDU wählen?
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